2016 Höhenpromenade in Dresden-Gorbitz

TypBauherrOrt
ObjektplanungLandeshauptstadt Dresden
Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft
Dresden
BauabschnittePlanungAusführung
BA 1
BA 2
BA 3
Merianplatz
2012
2013 – 2014
2013 – 2014
2013 – 2015
2012 – 2013
2014 – 2015
2014 – 2015
2015 – 2016

1. Preis Wettbewerb Gärten in der Stadt 2017, Kategorie “Außenanlagen in Wohngebieten oder Erholungsbereiche innerhalb von Gewerbegebiete”.

Die Höhenpromenade in Dresden-Gorbitz wurde als Verbindung zwischen Merianplatz und Amalie-Dietrich-Platz zu einem Freiraum mit erhöhter Aufenthaltsqualität entwickelt. Sitzgelegenheiten und Spielelemente laden Passanten und Radfahrer zum Verweilen ein. Durch die Aufwertung mit attraktiven Ausstattungs- und Spielelementen wird das Interesse der Bevölkerung auf den städtebaulichen Raum gelenkt.

Die Präsenz der Mittelachse im städtebaulichen Raum zu stärken, wurde diese als geradlinige Achse in einer Breite von 3,00 m ausgebildet. Sie spannt sich zwischen den beiden Plätzen Amalie-Dietrich-Platz und Merianplatz auf. Ihre doch beträchtliche Länge von fast 500 m wurde durch den Höhenunterschied (ca. 40 m) zwischen den beiden Plätzen abgefedert. An den Weg wurden spielerisch Wegbögen angelagert, die zum Flanieren einladen. Zwischen den schmalen geschlängelten Wegen und der Hauptachse befinden sich Pflanzflächen aus Gräsern und blühenden Gehölzen, die den Raum gliedern und zum Verweilen und Schauen einladen. Zusätzlich betont eine Reihenpflanzung aus Zierkirschen die Achse. Da diese Reihe die Form der umspielenden Bögen beschreibt, wird der Raum an manchen Stellen verengt und an anderen aufgeweitet. Dadurch entstehen interessante neue Raumproportionen und Sichtbeziehungen.

Die Freiraumplanung nimmt Bezug auf die geplante Gliederung der Wohnstrukturen der angrenzenden Gebäude. In den Wohnkomplexen nahe des Merianplatzes und des Amalie-Dietrich-Platzes wurden Wohnungsgrundrisse geschaffen, die besonders für ein altengerechtes Wohnen geeignet sind. Im Freiraum findet die ältere Generation viele Angebote, die auf ihre Lebenssituation zugeschnitten sind. Es wird Wert auf eine ruhigere Gestaltung gelegt, die es älteren Menschen erlaubt, an der frischen Luft ungestört zu spazieren, sich auszuruhen, sich mit anderen Menschen zu treffen und zu kommunizieren. Auf Funktionen wie Wäscheplätze oder Spielplätze wurde bewusst verzichtet, um mehr Raum für die besonderen Bedürfnisse von älteren Menschen zur Verfügung zu haben. Die Höfe werden bewusst durch vegetative Elemente abgegrenzt. Auf eine offene und hinweisende Verknüpfung mit dem Hauptweg der Höhenpromenade wurde ausdrücklich verzichtet. Familien und junge Menschen sollen durch großzügigere Grundrisse und preiswerten Wohnraum im mittleren Teil der Höhenpromenade angesprochen werden. Durch die Positionierung von “Spiele-Gärten” in der Mitte des Raumes wurde der familienfreundliche Ansatz gestärkt und es werden dadurch junge Menschen in das Wohngebiet gelockt. Aber nicht nur Spielplätze für Kinder sollen im mittleren Teil Platz finden, sondern auch Angebote für Jugendliche und Studenten

Entlang des Weges laden Bänke zum Verweilen ein. Sie sind in relativ engen Abständen angeordnet, da ein Schwerpunkt bei der Sanierung der Gebäude auf das altengerechte Wohnen gelegt wird.

Zur Bauzeit der Gebäude wurden die Gebäude entlang der Höhenpromenade mit Keramikfliesen gestaltet. Sowohl an den Wohngebäuden als auch -und hier in besonderer künstlerischer Weise- an den Pavillons kamen tonfarbene oder farbige Keramikfliesen zum Einsatz. Dieses, aus der Geschichte des Ortes heraus abgeleitete Motiv soll auch in der neuen Freiraumgestaltung in Form einer Entwässerungsmulde aus Keramikmosaik zum Einsatz kommen. Das Keramikmosaik durchzieht als flach geneigte Mulde den Hauptweg und die angrenzenden bogenförmigen Wege und leitet die Spaziergänger durch den Raum.

Die Höhenpromenade ist frei von motorisiertem Individualverkehr. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Dadurch erhält der Freiraum eine besondere Attraktivität zur Nutzung als Erholungsraum. Daneben wird er aber auch als Bewegungsraum für Fußgänger und Fahrradfahrer genutzt. Die bereits beschriebenen Bogenwege tragen dazu bei, Konflikte zwischen Fahrradfahrern und Fußgängern zu entschärfen. Um die verschiedenen Wege im Gebiet hierarchisch zu gliedern, werden verschiedene Wegbreiten und unterschiedliche Betonpflastergrößen vorgeschlagen.

Der Hauptweg der Höhenpromenade wird befahrbar befestigt. Aus gestalterischen Gründen ist die besondere Ausformung der flankierenden Plätze Merianplatz und Amalie-Dietrich-Platz wichtig. Sie fungieren als Ausgangs- und Zielpunkte der Achse und bedürfen einer raumwirksamen Betonung. Es wäre empfehlenswert, in Verlängerung der Achse z. B. ein dreidimensionales Kunstwerk von entsprechender Höhe zu platzieren oder in anderer Art und Weise auf die Platzflächen aufmerksam zu machen. Im vorliegenden Konzept weitet sich der Weg der Höhenpromenade im Übergang zum Merianplatz anhand von großen Freitreppen zur Platzfläche auf. Die großzügigen Plateaus eignen sich als Sitzstufen und zum Ausblick. Die beiden großen Grüninseln mit zahlreichem Baumbestand wurden nicht verändert, da sie bei einer Aufwertung des Merianplatzes mit betrachtet werden müssen. Als Zielpunkt der Achse braucht es auch hier ein raumwirksames Objekt, welches auf den besonderen Raum aufmerksam macht. So könnte auch der Start des Keramikmosaiks im Wegebelag markiert werden.